2007, Mehrteilige Veranstaltungsreihe im Wunschpavillon des Stadttheaters Hildesheim
Idee, Konzept und Regie: Antje Thoms Von und mit: Kirsten Hamm, Franziska Henschel, Silke Merzhäuser, Antje Thoms & Gästen
„Durch das Weinen fließt die Traurigkeit aus der Seele heraus.“
Die Erfolgs-Elite der Republik formiert die Optimismus-Front
Hängende Mundwinkel, gerunzelte Stirn, umschattete Augen – verboten. Ein ehrliches „Nein.“ auf die Frage „Geht es dir gut?“ – unmöglich. Wir treten dem gesellschaftlichen Trend zum debilen Dauergrinsen entgegen und bieten allen Melancholikern, Sorgengeplagten, Heulsusen, Miesepetern und Trauerklößen einen temporären Zufluchtsort: Die BAR ZUM HEULENDEN ELEND.
Ein Ort zum Heulen, Schluchzen, Weinen, Jammern und Klagen
Ausgehend von der Annahme, daß man, um glücklich zu sein die Erfahrung des Unglücks braucht, schaffen wir einen Raum, in dem es nicht nur möglich, sondern absolut erwünscht ist, ausgiebig zu heulen, zu schluchzen, zu weinen, zu jammern und zu klagen. Dafür wird der Wunschpavillon in eine temporäre Bar verwandelt, die von 19-22 Uhr – also in der statistisch erwiesenen traurigsten Zeit des Tages – für 20 Personen geöffnet ist. Gedämpftes Licht und traurige Musik empfangen die Gäste, die von drei dauerweinenden Gestalten umsorgt und mit so vielen Taschentüchern wie nötig versorgt werden. Wem die Tränen angesichts des (räumlichen, akustischen und menschlichen) Jammertals nicht rollen wollen, der kann Hilfsmittel aus dem Sortiment der Bar erstehen, dass wenige, aber dafür thematisch ausgewählte Getränke und Speisen umfasst.