„Es wäre schade, wenn diese rundum geglückte Produktion nach den Aufführungen bei den Theatertagen einfach in der Versenkung verschwinden würde.“
2004, Projekt für das Festival „Treibstoff – Theatertage Basel“ Kaserne Basel
Konzept & Regie: Antje Thoms nach Brecht Ausstattung: Kirsten Hamm Mit: Wilhelm Schlotterer, Paul Wenning, Peter Jones
„Ist der Bauer heut gestorben, braucht er nichts zu fressen morgen.“
Es ist Sommer. Der kleine Herr Dansen sitzt auf seiner Terrasse und bürstet sein Schwein. Ein Fremder taucht auf, bricht ein, schiesst tot. Dansens Haare sträuben sich. Wird Dansen sich empören oder dem Fremden einfach ein Schwein verkaufen?
Es ist Sommer. Draussen vor der Reithalle sitzt ein Fremder, hört Radio, macht Lärm, steigt aufs Dach. In der Kaserne steht ein Fremder auf der Bühne, spielt, schiesst, synchronisiert die Filmbilder. Mit beiden muss der seine Ruhe liebende Dansen leben.
Wunderbar leichter und höchst intelligenter Abend
Der 1976 in Stralsund geborenen Regisseurin und ihrem Ensemble ist ein wunderbar leichter und dabei höchst intelligenter Abend gelungen. Thoms Inszenierung findet eine gute Balance zwischen Scherz und Ernst, zwischen ironischen Gags und komischen Intermezzi einerseits und der Konzentration auf das Wesentliche andererseits. Dabei nützt sie spielerisch die räumlichen Möglichkeiten der Reithalle. Es wäre schade, wenn diese rundum geglückte Produktion nach den zwei Aufführungen bei den Theatertagen einfach in der Versenkung verschwinden würde.