„Theater voller Komik, aber auch mit dem richtigen Hauch Tragik.“

2008, Inszenierung am Deutschen Theater Göttingen und auf den Festivals AT.TENSION#2 Lärz, THEATER FÜR ALLE Schwankhalle Bremen, DIE WELT IST GUT WIE SIE IST Wuk-Theater Wien/Drama-X

Text, Regie und Ausstattung: Antje Thoms Fotos: Dorothea Heise

Mit: Roland Bonjour, Paul Wenning, Gerd Zink (Göttingen) / Thomas Mraz, Peter Richter, Christian Strasser, Adriana Zartl (Wien) / Felix Lampe, Dominique Müller, Christopher Weiss (Lärz, Bremen)

„Wir sind eine Nischengruppierung
Eine Randerscheinung
Und die fördert das Theater
Besonders wenn es billig ist“
 

Als hätte man die Gong-Show und Big Brother konsequent Richtung Hartz IV weitergedacht: Drei Männer, die durch alle Netze des Sozialstaats gefallen sind, haben sich eine Show ausgedacht, von der sie wissen, dass sie schlecht ist. Nun stehen sie als Supermann, Rotkäppchen und Bär vor dem Publikum und versuchen verzweifelt, ihre Menschenwürde zu bewahren und die Stimmung aufrecht zu halten. Um von ihrer eigenen Unfähigkeit abzulenken, haben sie eine Frau engagiert, die sich unaufhörlich im Kreis dreht.

„Die schlechteste Show der Welt“ ist so schlecht, wie ihr Name verspricht und passt sich kompromisslos den Fernsehgewohnheiten ihrer Zuschauer an. Mit allen bezahlbaren Mitteln.

Hohe Kunst der tanzenden Haifische

Rotkäppchen, Supermann und Bär sind verzweifelt. Drei Schauspieler, die wissen, dass sie schlecht sind, aber mit aller Kraft an ihrem Beruf festhalten. Deshalb inszenieren sie „Die schlechteste Show der Welt“. Gekonnt nehmen sie sich das Theaterleben vor wie auch den Rest der Welt und immer wieder versuchen die Gescheiterten Zeitschriften, Versicherungen und sogar sich selbst dem Publikum anzudrehen. Je entschlossener Rotkäppchen, Supermann und Bär rufen, desto verzweifelter wird ihr Ausdruck. Alles nur, um nicht zum Arbeitsamt zu müssen. Und das müssen die drei wohl auch nicht, wenn es nach dem Publikum geht: donnernder Beifall nach 75 Minuten Theater voller Komik, aber auch mit dem richtigen Hauch Tragik.

Hinreißend gelungen

Eine Frau, die sich während der gesamten Show im Kreis dreht, als Hingucker, wenn es dem Publikum langweilig wird. Ein Maler, der unablässig eine Wand streicht. Gespielte Werbung in den Showpausen. Die drei verhinderten Helden unternehmen alles, um nicht zum Sozialfall zu werden. Vom herrlich komischen Haifischtanz über den Liederabend, bis hin zur gespielten Vergewaltigung zeigen sie ihr Repertoire. Hinreißend gelungen und amüsant der Striptease. Anhaltender Beifall des Publikums, verdient für eine tolle Leistung der drei Schauspieler.