"Es ist eine Lust, diese Sprachfetzen mit tieferem Sinn über sich hinweg gleiten zu lassen und manchmal ist es auch sehr zum Lachen. Durch diesen Abend guckt PeterLicht sich selbst an, wir gucken die „Peters“ an und eigentlich gucken wir uns in den „Peters“ alle selber an. So soll Theater sein. Dies ist ein sehr rätselhaftes und gelungenes neues sparte4 Experiment."
2007, Inszenierung am Saarländischen Staatstheater / Sparte 4
Text, Regie und Ausstattung: Antje Thoms nach PeterLicht Dramaturgie: Holger Schröder Fotos: Björn Hickmann/Stage Picture
Mit: Dorothea Lata, Marcel Bausch, Klaus Meininger, Philippe Roth, Merten Schroedter
„Das absolute Glück als der allerletzte Mensch am Rand zu stehn wo die Welt eine Scheibe ist Beine baumeln lassen in die Wärme des Weltalls und der Letzte legt die Nadel in die Rille und wartet auf die Stille und jemand geht über den Rand als der allerallerletzte“
Wir befinden uns am Anfang eines neuen Jahrtausends und müssen Abschied nehmen. Die fetten Jahre sind vorbei, der Sozialkönig ist tot und da, wo mal Wachstum war, schrumpft alles. Der Musiker PeterLicht, der mit „Lieder vom Ende des Kapitalismus“ gerade sein drittes Album fertiggestellt hat, ist ein widerständiger Beobachter unserer Verhältnisse. Er hebt die real existierende Wirklichkeit aus Langeweile und Lethargie aus den Angeln und setzt dem allgemeinen Jammern einen emphatisch-ironischen Aufbruch entgegen. Entstehen tut ein Kaleidoskop des Jetzt, kein Proteststück sondern ein merkwürdig einverstandener Blick auf eine merkwürdige Welt, voller – ja: Poesie. Es ist ein Abend über die wohlige Nestwärme und die kollektive Verflüssigung, die sich einstellt, wenn man sich staunend und wundernd einlässt auf die selbstgemachten Eigentümlichkeiten.